Während einige Marketingkonzepte so bewährt sind, dass sie uns wahrscheinlich noch lange erhalten bleiben, ist der größte Teil des Marketings im digitalen Bereich dynamisch und ändert sich schnell als Reaktion auf sich entwickelnde Bedürfnisse und Vorlieben der Nutzer:innen sowie auf fortschreitende Technologien. Ignorierst du diese sich entwickelnden Trends, könnte deine Marke im digitalen Staub zurückbleiben.
Deine Untätigkeit könnte dazu führen, dass deine Konkurrenz an dir vorbeizieht. Daher solltest du immer up to date bleiben. Die Nutzung neuester Tools, Techniken und Trends ist der einzige Weg, um einen Vorteil gegenüber Tausenden von anderen Unternehmen zu behalten oder zu erlangen.
Zu den wichtigen digitalen Marketingtrends 2025 gehören:
- Der Einsatz von KI-Tools
- Das Studieren von Wettbewerber:innen
- Das Verbessern der Nutzererfahrung mit KI und AR
- Das Fördern von Nachhaltigkeit
- Das Optimieren für Sprachassistenten
- Kurzvideos für Social Media
- Soziale Medien für Suchen nutzen
- Die Verwendung von nutzergenerierten Inhalten
- Der neue Trend des Defluencings
- Zwischen Datenschutz und Hyperpersonalisierung
Hier erfährst du alles über zehn wichtige Trends, die die Sichtbarkeit deiner Marke, die Kundenbindung und die Konversionsraten beeinträchtigen können.
Die Nutzung von KI-Tools
Laut Statista wird der Wert des KI-Marktes auf 733,7 Milliarden Dollar ansteigen. Im Jahr 2023 hat Shopify ChatGPT integriert, um Händler:innen beim Erstellen von Produktbeschreibungen und Marketinginhalten zu unterstützen. Doch diese neue Technologie bietet weit mehr als nur Unterstützung bei der Erstellung von Inhalten.
Künstliche Intelligenz revolutioniert das Marketing und ermöglicht es Unternehmen, ihre Zielgruppen präziser und effizienter zu erreichen. KI-Tools unterstützen, indem sie riesige Mengen an Kundendaten analysieren und wertvolle Einblicke in das Kaufverhalten sowie die Bedürfnisse der Zielgruppen liefern. Mit personalisierten Empfehlungen, die auf maschinellem Lernen basieren, lässt sich nicht nur die Kundenbindung stärken, sondern auch die Conversion-Rate steigern. Außerdem können KI-gestützte Chatbots den Kundenservice verbessern, indem sie rund um die Uhr für Anfragen zur Verfügung stehen und personalisierte Antworten geben. Automatisierte Content-Erstellung, präzise Zielgruppenanalysen und eine datengestützte Optimierung von Kampagnen – all das macht KI im Marketing zu einem unverzichtbaren Werkzeug, das die Effizienz steigert und gleichzeitig kreative Freiräume für strategische Entscheidungen schafft.
Wettbewerbsmonitoring
Über die Taktiken deiner Konkurrent:innen informiert zu sein, war schon immer wichtig, ist aber heute mehr denn je im Trend. Indem du deine Konkurrenz im Auge behältst, kannst du auch viel für dein eigenes Marketing lernen. Du kannst zum Beispiel deren Social Ads oder Keyword-Nutzung analysieren, herausfinden, welche Strategien für sie effektiv oder ineffektiv sind oder ihre erfolgreichsten Seiten oder Produkte inspizieren.
Eine einfache Möglichkeit, diesen Trend zu deinem Vorteil zu nutzen, ist der Einsatz von spezialisierten Tools, wie z. B. dem Tool für Social-Ads-Wettbewerbsanalyse top-ads.io oder für SEO-Wettbewerbsanalyse von SE Ranking. Dieses Tools können dein Verständnis für das, was deine Konkurrent:innen für ihren Erfolg tun, vertiefen. Welche Zielgruppenansprachen nutzen sie in ihren Social Ads? Für welche Keywords schalten sie Google Ads? Konzentrieren sie sich organisch auf stark gesuchte Keywords oder auf weniger umkämpfte Keywords? Dieses Wissen kann dir helfen, deine eigene Strategie auf maximale Effektivität abzustimmen.
Bessere Nutzererfahrungen mit KI und AR
Künstliche Intelligenz und Augmented Reality gehören zu den sich am schnellsten entwickelnden und vielversprechendsten Technologien der heutigen Zeit. Diese Technologien finden in vielen Bereichen des täglichen Lebens und der Wirtschaft Anwendung, auch im Marketing.
Im Jahr 2024 beobachten wir den aufkommenden Trend, KI und AR zur Verbesserung der Nutzererfahrung zu nutzen. Wir sprechen hier von der revolutionären virtuellen Anprobefunktion, die durch diese Technologien ermöglicht wird.
Diese Funktion ermöglicht es Verbraucher:innen, die Produkte, die sie kaufen möchten, in Echtzeit zu testen, ohne ihr Haus zu verlassen. Sie können Make-up, Kleidung und Accessoires anprobieren, um zu sehen, wie sie an ihnen wirken. KI und AR ermöglichen es den Nutzer:innen auch, virtuelle Gegenstände (z. B. Dekorationselemente oder Möbel) in ihre Wohnung einzubauen, um zu sehen, ob sie zu ihrer Einrichtung passen oder nicht.
Die Nutzung dieses Trends kann Unternehmen dabei helfen, das Nutzererlebnis zu maximieren und Kaufentscheidungen schneller und mit weniger Zögern zu treffen.
Umweltverträglichkeit und soziale Verantwortung
Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung nicht nur ein Trend ist, sondern eine leistungsstarke Strategie, die deine Marke zum Wachsen bringen kann.
Schauen wir uns Patagonia und dessen Verbindung zu diesen Werten an: Im Jahr 2022 traf Yvon Chouinard, der Gründer von Patagonia, eine maßgebliche Entscheidung. Er wandelte das Unternehmen in eine Stiftung und gemeinnützige Einrichtung um, die sich auf den Kampf gegen den Klimawandel konzentriert. Dies zeigt einerseits, wie sehr sich das Unternehmen sozialer Verantwortung und Nachhaltigkeit verschrieben hat und andererseits, wie sehr sich moderne Kund:innen Marken mit nachhaltigen und sozialen Werten wünschen.
Die eigene Marke auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung auszurichten, schafft Vertrauen und stärkt das Image deiner Marke.
Anpassung deines Marketings an Sprachassistenten
Laut Statista wird es im Jahr 2024 über 8 Milliarden Sprachassistenten auf der Welt geben, was einem Anstieg von 5 Milliarden in den letzten 5 Jahren entspricht. Natürlich hat die zunehmende Abhängigkeit der Verbraucher:innen von intelligenten Assistenten zu einem Anstieg der Beliebtheit der Sprachsuche geführt, was sich direkt auf die Marketinglandschaft auswirkt.
Um in der Ära der Sprachsuche erfolgreich zu sein, sollten Unternehmen schnell auf den Wandel reagieren und ihre Inhaltserstellung und Suchmaschinenoptimierung überdenken. Einige der Änderungen, die du vornehmen kannst, sind:
- Ausrichtung auf Long-Tail-Keywords, da Sprachanfragen in der Regel länger sind als textbasierte Anfragen
- Integration von Frage-Keywords in den Inhalt
- Inhalte natürlicher und dialogorientierter gestalten
- Stärkere Beachtung der technischen Leistung der Website, z. B. der Website-Geschwindigkeit
- Erstellung relevanter und hilfreicher FAQ-Seiten
Eine Kombination dieser Maßnahmen kann dir helfen, deine Website und Inhalte auf die weitere Verbreitung der Sprachsuche vorzubereiten und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, in den Sprachsuche-Ergebnissen zu erscheinen.
Kurzvideos für Social Media
Kurze Videoinhalte sind ein Trend, der vor allem durch Plattformen wie TikTok und Instagram populär geworden ist.
Das Format macht Sinn, denn die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer:innen ist mittlerweile extrem kurz. Kürzere Videos schaffen es daher besser, die Zuschauer:innen zu fesseln und ihr Interesse hochzuhalten. Egal ob TikToks, Reels oder Shorts - Kurzvideos sind gerade bei den jüngeren Zielgruppen sehr beliebt und eignen sich ideal zur Interaktion mit deiner Community. Damit das gelingt, ist es als Marke jedoch extrem wichtig authentische und native Kurzvideos zu produzieren, die für Unterhaltung sorgen.
Soziale Medien als Suchmaschine
Die meisten Menschen nutzen soziale Medien heute nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch, um sich über neue Marken und Produkte zu informieren.
Nehmen wir Instagram als Beispiel: Im Jahr 2023 vereinfachte Instagram die Suche nach Produkten, Marken und Beiträgen durch Verbesserung seiner Suchfunktion. Diese Anpassung macht Instagram neben einem sozialen Netzwerk auch zu einer umfassenden Suchmaschine.
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung, d. h. etwa 4,8 Milliarden Menschen, nutzen soziale Medien. Das ist eine ganze Menge, und allein im letzten Jahr gab es einen Zuwachs von 150 Millionen neuen Nutzer:innen. Jede:r Nutzer:in greift monatlich auf mehr als sechs verschiedene Social-Media-Apps zu und das ist nur der Durchschnitt – so wichtig sind soziale Medien in unserem Leben geworden. Die Teilnehmer:innen bevorzugen es, ihre Informationen über kurze, ansprechende Videos zu erhalten, was soziale Medien zu einem starken Konkurrenten für traditionelle Suchmaschinen wie Google macht.
Förderung nutzergenerierter Inhalte (UGC)
Markenbezogene Inhalte, die von Nutzer:innen selbst erstellt und verbreitet werden, haben sich zu einem leistungsstarken Marketinginstrument entwickelt. Obwohl es die UGC-Branche schon seit geraumer Zeit gibt, ist sie in den letzten Jahren um 145 % gewachsen. Entsprechend nutzen immer mehr Unternehmen diese Form von Inhalten für ihre Marketingbemühungen.
Das Konzept hinter diesem Trend ist einfach: Anstelle von Modells oder berühmten Influencer:innen erstellen authentische Content Creator:innen Inhalte zu deinen Produkten. Diese Videos wirken dadurch nicht wie klassische Werbung, sondern wie die Empfehlung einer guten Freundin. Das schafft Vertrauen. Ähnlich wie Rezensionen dienen nutzergenerierte Inhalte als Social Proof für deine Marke und deine Produkte/Dienstleistungen. Das macht UGC gerade für Social Ads extrem wirkungsvoll.
UGC macht deine Produkt erlebbar, da er sie in Anwendung zeigt. Außerdem hilft UGC durch sein natives Erscheinungsbild dabei, eine Community rund um dein Unternehmen aufzubauen.
Ein letzter wichtiger Vorteil ist, dass UGC in seiner Produktion kostengünstiger ist, als klassischer Marketingcontent. Gerade für den Einsatz in Social Ads ist dies ein wichtiger Punkt, da du hier für strategisches Ads Testing große Mengen an Content benötigst.
Mit Defluencing richtig umgehen
Mit dem Wachstum der sozialen Medien haben Influencer:innen einen immensen Einfluss auf die öffentliche Meinung gewonnen. Marken gehen Partnerschaften mit ihnen ein, um ein viel größeres Publikum authentisch und auf natürliche Art und Weise zu erreichen. Influencer:innen haben eine vertrauensvolle Fangemeinde, von der die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit deiner Marke stark profitieren kann. Das hat lange Zeit sehr gut funktioniert, doch aktuell gibt es eine Gegenbewegung zum Influencer-Marketing, die du unbedingt im Auge behalten solltest: Defluencing.
Defluencing ist ein Online Marketing Trend, der bewusst gegen die klassische Influencer-Strategie arbeitet. Während Influencer:innen für Marken werben und ihren Follower:innen empfehlen, bestimmte Produkte oder Dienstleistungen zu nutzen, tun Defluencer:innen das Gegenteil: Sie sprechen sich aktiv gegen bestimmte Marken, Produkte und Dienstleistungen aus. Meist ermutigen sie ihre Follower:innen, bestimmte Marken nicht zu verwenden, weil sie Bedenken hinsichtlich Qualität, Transparenz oder Ethik haben. Defluencer:innen stehen in erster Linie für:
- Bewusstes Konsumverhalten
- Hochwertige Produkte ohne Hype
- Authentizität
- Markenverantwortung
Was bedeutet das für das Marketing? Grundsätzlich bedeutet die wachsende Popularität von Defluencing, dass Marketer:innen sich jetzt auf Transparenz und sachliche Informationen konzentrieren sollten, anstatt ausschließlich verkaufsorientierte Marketingkommunikation zu betreiben. Außerdem ist es wichtig, die Authentizität und Echtheit deiner Marke zu untermauern und Zeit darauf zu verwenden, vertrauensvolle Beziehungen zu deinem Publikum aufzubauen. Und schließlich wird das Reputationsmanagement wichtiger denn je. Reagiere auf von Defluencer:innen geäußerte Bedenken und hole dir so das Vertrauen zurück. Kombiniere diese drei Tipps, um die Anti-Werbung für deine Marke zu vermeiden.
Zwischen Datenschutz und Hyperpersonalisierung
Das Vertrauen in deine Marke ist das A & O für deinen Unternehmenserfolg. Dazu leistet auch das trockene Thema Datenschutz einen relevanten Beitrag.
Die Strategie von Apple ist ein gutes Beispiel für diesen Aspekt: Im Jahr 2021 wurde mit dem Update iOS 14.5 ein neuer Datenschutzrahmen namens App-Tracking-Transparenz eingeführt. Er verlangt, dass Apps die Zustimmung der Nutzer:innen einholen, bevor sie deren Aktivitäten tracken. Doch diese Zustimmung geben nur sehr wenige User:innen. Was zeigt uns das? Es zeigt, dass Nutzer:innen ihre Privatsphäre wichtig ist und sie nicht vernachlässigt werden darf.
Die andere Seite der Medaille ist jedoch die Hyperpersonalisierung. Moderne Verbraucher:innen sind bereits ziemlich verwöhnt bezüglich Personalisierung und halten sie für selbstverständlich. Hyperpersonalisierung ist das neue große Ding. Sie sorgt für eine hochgradig relevante und kontextbezogene Kommunikation zwischen einer Marke und jede:r Kund:in und schafft so authentische Erlebnisse für alle. Natürlich erfordert die Hyperpersonalisierung, dass Marken tiefer in die Daten ihrer Kund:innen eintauchen als je zuvor. Sie nutzt Datenanalysen, Browserverlauf, KI, Cross-Site-Tracking und viele andere Techniken, um die Bedürfnisse jede:r Nutzer:in zu verstehen und eine Marketingstrategie auf diese:n zuzuschneiden. Das kann zu einem massiven Dilemma führen: entweder hyper-personalisierte Erlebnisse zu liefern oder die Privatsphäre der Nutzer:innen zu schützen.
Die Antwort liegt irgendwo dazwischen. Marken sollten die Privatsphäre der Nutzer:innen zu einem Hauptanliegen machen und gleichzeitig auf eine Hyperpersonalisierung setzen. Um dies zu erreichen, musst du die Transparenz und Sorgfalt deiner Datenschutzrichtlinien sicherstellen. Finde wirksame Methoden für die Datenverwaltung, informiere Nutzer:innen darüber, wie genau du ihre Daten erfasst und nutzt, und gib ihnen die Möglichkeit, sich dagegen zu entscheiden. Außerdem kannst du die Kluft zwischen Hyperpersonalisierung und Datenschutz mit Hilfe der Datenanonymisierung überbrücken. Implementiere Techniken wie Maskierung oder Tokenisierung, um Sicherheitslücken zu schließen und das Risiko der Offenlegung von Kundendaten zu mindern. Nutze diese Tipps, um die höheren Standards für den Datenschutz einzuhalten, die Glaubwürdigkeit einer Marke zu erhöhen und das Vertrauen der Kund:innen zu gewinnen.
Letzte Überlegungen
Jetzt, da du die wichtigsten Entwicklungen im digitalen Marketing für 2025 kennst, solltest du dir die Chance nicht entgehen lassen, deine Marketingstrategie zu optimieren und das Beste herauszuholen. Wenn du mit diesen Veränderungen Schritt hältst, bleibst du nicht nur wettbewerbsfähig, sondern kannst außerdem Engagement, Loyalität und Umsatz steigern. Sei immer bereit, deine Strategien entsprechend den aktuellen Online-Marketing-Trends zu ändern. Auf diese Weise kann sich dein Unternehmen reibungslos der digitalen Transformation anpassen, anstatt davon überrascht zu werden.
Alina Tytarenko
Alina ist Outreach-Managerin bei SE Ranking und arbeitet seit vier Jahren im Bereich SEO. Sie teilt gerne ihre Erfahrungen in den Bereichen Marketingtechniken, Linkaufbau, Content Marketing und SEO.
