Als UGC Creator:in erstellst du nutzergenerierte Inhalte für Unternehmen. Der Content soll dabei nicht highend professionalisiert sein, um authentische Produkterlebnisse zu kreieren. Der User Generated Content (UGC) wird später in Social Ads verwendet. UGC unterscheidet sich von klassischen Werbeanzeigen, da er den Look eines selbstgedrehten Handyvideos hat. Dadurch fügt er sich nativ in den organischen Content auf den Social Media Kanälen ein. Das heißt jedoch nicht, dass dein User Generated Content qualitativ schlecht sein darf. Es gibt eine handvoll Punkte, die du beachten solltest, um hochwertigen UGC zu erstellen und dabei trotzdem authentisch zu bleiben.
Um dir dabei zu helfen, optimalen UGC für Social Media Kanäle zu produzieren, habe ich in diesem Artikel einige Tipps zum Filmen von Videos für Social Media für dich zusammengestellt. Hierbei möchte ich auf folgende Fragestellungen näher eingehen:
- Ist das Setting für deinen UGC richtig gewählt?
- Wie setzt du dich und das Produkt richtig in Szene?
- Wie ist der Sound bei direkter Sprache und Voice Over?
- Welches Licht ist das Beste für UGC?
- Ist die Kamera für eine gute Videoqualität richtig eingestellt?
- Welche Rolle spielen Framerates und was ist das überhaupt?
Ich bin Anna und arbeite seit über einem Jahr erfolgreich als UGC und Video Creatorin. Viel Spaß beim Lesen!
Tipps zum Aufbau des Settings für deinen User Generated Content
Falls du jetzt denken solltest, dass du als UGC Creator:in eine Instagram-Vorzeigewohnung benötigst, irrst du dich. Die nutzergenerierten Inhalte wirken unter anderem deshalb so authentisch, weil sie unter „normalen Umständen“ gefilmt werden. Das Setting kann dein Wohnzimmer, dein Bad, dein Flur usw. sein. Dennoch solltest du auf ein paar Sachen achten, die dein Video schön wirken lassen.
Achte vor allem darauf, dass der Hintergrund aufgeräumt ist. Dein Bett sollte gemacht sein und die Küche nicht vor dreckigem Geschirr aus allen Nähten platzt (außer es ist ausdrücklich gewünscht). Wenn du einen Raum hast, in den die Sonnenstrahlen schön einfallen, ist das der Jackpot für jeden Produkt-Shoot!
Außerdem sollte das Setting zum Kontext der Storyline passen - für ein UGC zu Weihnachtsgeschenken solltest du kein Sommerkleid tragen und vor dem Planschbecken im Garten sitzen. Auch wenn der UGC für Weihnachtskampagnen bereits im Sommer eingedreht werden muss. Denke immer daran, dass das Potenzial von UGC vor allem in seiner Authentizität liegt.
Wie setzt man sich als Creator:in und das Produkt in Szene
Das Setting steht! Was nun? Jetzt geht es an die Content-Produktion! Damit dieser nicht zu plastisch wirkt, solltest du nicht direkt vor einer kahlen weißen Wand filmen. Schaffe Tiefe im Bild, indem du dich von der Wand entfernst und Gegenstände wie Möbel im Hintergrund zu sehen sind.
Finger weg von Filtern. Achte darauf, die normale Kameraeinstellung ohne Modus zu nutzen und filme nicht über Instagram oder TikTok. Behalte im Hinterkopf: Das Unternehmen, für das du produzierst, benötigt ECHTEN User Generated Content. Instagram/TikTok/Handy-Filter haben da absolut NICHTS zu suchen!
Um dich und/oder das Produkt interessant in Szene zu setzen, ist die Perspektive ein entscheidender Faktor. Experimentiere mit verschiedenen Blickwinkeln. Egal ob von oben, von der Seite oder von unten: Mit dem Blickwinkel ändert sich oftmals die Wahrnehmung. Wechsle nicht nur die Perspektive der Aufnahme, sondern auch zwischen Selfie-Aufnahmen, POV und frontalen Aufnahmen auf einem Stativ. Starre Aufnahmen sieht keiner gerne. Sie wirken schlichtweg langweilig. Filme deinen Content lieber aus einer Bewegung heraus. Wenn du ein Stativ nutzt, prüfe ob die Kamera stabil ist und nicht wackelt, das Mikrophon nicht verdeckt wird und – ganz wichtig - deine Kameralinse nicht verschmiert ist.
UGC produzieren: Tipps für guten Ton
Um in der späteren Bearbeitung alle gesprochenen Videosequenzen deines User Generated Content gut einbinden zu können, solltest du die ersten paar Sekunden nach dem Start der Aufnahme abwarten, bevor du das Sprechen anfängst. Gleiches gilt, wenn du das Sprechen beendest. Lass die Kamera einige Sekunden weiterlaufen, bevor du die Aufnahme für den User Generated Content beendest.
Für guten Ton in deinen Sprechsequenzen sorgst du, indem du einen Raum wählst, in dem die Akustik gut ist, du klar und deutlich sprichst und es keine Störgeräusche im Hintergrund gibt. Im Badezimmer wird man „das Hallen“ beispielsweise oft nicht vermeiden können, da verputze Wände und Fliesen den Schall der Stimme stärker zurückwerfen. Dem ein wenig entgegenwirken kann man, wenn man beispielsweise Handtücher aufhängt.
Bei einem Voice Over kannst du für einen guten Ton ein Mikrophon verwenden. Und wenn du keins hast oder für keines Geld ausgeben möchtest, achte zumindest auf eine gute Akustik des Raums (verstecke dich alternativ unter einer Decke) und dass du nicht zu nah in die Kamera sprichst.
Gutes Licht für deine UGC Videos
Grundsätzlich gilt: Das Handylicht gehört aus! Das Licht der Handy-Kamera lässt deinen User Generated Content unvorteilhaft und unnatürlich wirken. Falten, ölige Haut etc. werden dabei ungünstig betont! Nutze für eine gute Ausleuchtung in Innenräumen idealerweise natürliches Tageslicht und stelle dich mit dem Gesicht ans Fenster. Ist das Licht eher schlecht (Herbst/Winter), setze ein Ringlicht, Lichtpanel oder Softboxen für deine UGC Videos ein.
Bei Outdoor-Aufnahmen solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass sich die natürlichen Lichtverhältnisse je nach Tageszeit verändern. Meide hartes Licht am Tag und filme deinen Content eher in den Morgen- oder Abendstunden. Beim Video gilt das, was in der Fotografie gepredigt wird: filme lieber früh morgens, im Schatten, bei Bewölkung oder abends.
Die richtigen Kameraeinstellungen für UGC Aufnahmen
Diese Informationen werden deinen Umgang mit der Handy-Videokamera komplett auf den Kopf stellen! Du erfährst wie du deine Handykamera optimal für die Videoaufnahme von User Generated Content einstellst, um das bestmögliche bei UGC Aufnahmen rauszuholen und sich von anderen abzuheben. Denn nur wenige wissen, welche Einstellung für ein gutes Bild zu wählen ist.
Gitternetzlinien einblenden
Das eingeblendete Raster dient bei der Aufnahme zur Orientierung, um einen schiefen Horizont oder schief stehende Gegenstände zu vermeiden.
Die Drittelregel
Mittig ausgerichtete Motive wirken in der Regel nicht so gut. Versuche dich oder das Produkt optimaler Weise auf einem Schnittpunkt zweier Rasterlinien darzustellen. Vergiss außerdem nicht, genügend Head-Space – optimaler Weise 1/3 des oben erwähnten Rasters) für beispielsweise Texteinblendungen frei zu lassen.
Was sind eigentlich Framerates und wofür werden sie benötigt?
Unter einer Framerate versteht man die Geschwindigkeit eines Bewegt-Bildes. Die Framerate beeinflusst, wie ein Video wahrgenommen wird. Unterschiedliche Framerates ergeben einen jeweils anderen Eindruck. Der, wiederum, entscheidet darüber wie realistisch ein Video aussieht und ob Techniken wie Slow Motion oder der „Verwisch-Effekt“ (Blur) gut rüberkommen.
Für eine optimale Qualität deines User Generated Content ist es daher wichtig, sich auch mit den technischen Settings wie den Framerates ein bisschen auszukennen.
24 FPS entsprechen in etwa unserem Sehvermögen. Dies ist die Standard-Framerate für Kinofilme und Fernsehübertragungen. Sie ist gleichzeitig die niedrigste Framerate, die man für eine Videoaufnahme nutzen kann. Bewegungen sehen dabei jedoch immer noch realistisch aus. Werden bewegungsstarke Szene mit 24 FPS aufgenommen, kann es sein, dass viele Bewegungen unscharf aussehen.
Die etwas höhere Framerate - 30 FPS - ist weit verbreitet. Sie wird vor allem bei Fernsehsendungen mit viel Bewegung eingesetzt. Sechs Frames mehr pro Sekunde machen sehr viel mehr Details bei Bewegungen sichtbar. Der Nachteil: Die Bewegungsabläufe können nicht mehr so natürlich wirken wie bei 24 FPS und es kann ein „Soap-Opera“-Effekt entstehen.
Die Erstellung von Videos mit 60 FPS frisst erstmal viel Speicherplatz auf dem Handy. Das Format ist aber perfekt für Aufnahmen, die in der späteren Bearbeitung dann in Slow Motion umgewandelt werden sollen. Oder umgekehrt, wenn du Aufnahmen mit sehr viel Bewegung aufnehmen möchtest. Der Grund dafür ist, dass 60 FPS bei bewegungstarken Aufnahmen eine bessere Bildqualität liefern.
Wenn du UGC Videos erstellst, kommst du ganz gut mit der Aufnahme und dem Export aus einem Bearbeitungsprogram in 4K 30 FPS klar, um eine gute Qualität zu erhalten.
Das Ergebnis: Werbeanzeigen aus hochwertigem User Generated Content
Du hast gelernt: UGC soll zwar einen authentischen Look haben, jedoch bedeutet das nicht, dass die Qualität des Content keine Rolle spielt. Hochwertigen User Generated Content kannst du jedoch bereits durch ein paar wenige Faktoren erreichen - besonders wichtig sind dabei ein guter Ton, gutes Licht, ein schönes Setting und interessante Blickwinkel. Um dir einen noch besseren Eindruck zu geben, wie gelungener User Generated Content aussieht und was am Ende das Ergebnis daraus ist, haben wir hier ein paar Beispiele für dich herausgesucht.
Beispiele für hochwertigen User Generated Content
Wichtig zu wissen ist: Als UGC Creator:in erstellst du keine fertigen Social Ads, sondern lieferst lediglich das Rohmaterial, welches später zu Anzeigen zusammengeschnitten wird. In diesen Beispielen siehst du daher UGC Rohcontent einer Creatorin.
Das Rohmaterial umfasst verschiedene kurze Szenen, die nachher zu einer Storyline verbunden werden. Welche Szenen von dir als Creator:in gewünscht werden, entnimmst du dem Briefing, das du vom Unternehmen oder der Agentur erhalten hast.
Beispiel für eine fertige Anzeige aus User Generated Content
Hier siehst du wie es aussieht, wenn der User Generated Content zu einer fertigen Ad zusammengeschnitten wird.
Fazit
Ich hoffe, meine Tipps helfen dir, deinen User Generated Content in Zukunft qualitativ auf das nächste Level zu heben. Wichtig ist vor allem, dass du Spaß an der Content-Erstellung hast und dich natürlich und authentisch vor der Kamera verhältst.
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